Mit sieben Ollannern und einem Gast ging es um kurz nach 10:00 Uhr auf die Strecke. Ich war der letzte Eintreffende am Mitteltreff, hatte ich doch beinahe zuvor vergessen, die Luft in den Reifen vor dem Start zu prüfen. Vier Wochen „Rennradpause“ forderten sowohl hinten wie vorn ein paar schnelle Hübe aus der Standpumpe und etwas Eile auf dem Weg zum Mitteltreff.
Die Strecke sollte uns Richtung Norden führen und so ging es mit reichlich Rückenwind parallel zum Elbdeich über Sandhörn und die Straße „Am Deich“ zum Fährhaus Twielenfleth, wo wir unsere erste Rast machten.
Nein, natürlich nicht. Aber etwas erstes Besonderes war es schon, die anschließende Fahrt in der Gruppe dort über den Deich und auf dem „Elberadweg“ bis auf Höhe des Bassenflether Strandes. Bin ich bisher im Verein so noch nie gefahren. Nun ja. Der Weg ist kurz und so radelten wir nur wenige Augenblicke später auf der Strasse Bassenfleth am alten KKW vorbei und dann über die Schwinge-Klappbrücke in Richtung Bützfleth.
Allerdings ging es hinter Stade-Schnee an der L 111 auch gleich wieder auf der „Strasse“ Schneedeich bis nach Bützfleth hinein, wo wir den Ort schnell wieder in Richtung Bützflether Moor verließen. Über Asselermoor und Ritschermoor ging es immer noch mit kräftigem Rückenwind rüber nach Engelschoff. Weiter nach Großenwörden und ran an den Ostedeich.
In Osten wollten wir eigentlich die Schwebe-Fähre nehmen. Die hatte aber gerade den ersten Zentimeter Fahrt in Richtung anderer Oste-Seite aufgenommen. So ließen wir uns nur von einer freundlichen Person ablichten und fuhren dann ein Stück weiter bis zur Bundesstraßenbrücke, um dort auf die andere Seite der Oste zu wechseln. Den nächsten Abschnitt, an Hemmoor vorbei, ein Stück weit parallel zur Bahnlinie und über Hemm nach Oberndorf kannte ich noch nicht.
Von Oberndorf ging es direkt auf die Wingst zu und der geneigte Leser ahnt es schon, rauf auf den Olymp. Nachdem ich nun endlich mal ein Stück vorne fahren konnte, nämlich im bis zu 18% steilen Schlussanstieg, wollten wir eigentlich irgendwo einkehren. Aber irgendwie fand sich keine geeignete Lokalität. So radelten wir weiter, in Richtung Südost mit nun kräftigem Seiten-, bzw. Gegenwind.
Nee, kein Zuckerschlecken. Ich war froh dass einige unter uns dem Wind längerfristig die Stirn geboten haben. Für mich war das nichts. Mit meinen knapp 63 kg musste ich an der Windkante aufpassen, nicht von der Straße gepustet zu werden. In Lamstedt suchen wir weiter vergeblich nach einer Einkehrmöglichkeit. Alles dicht am Tag der deutschen Einheit. Also erst mal eine kurze Versperpause an der Hauptstraße des Ortes und dann schnell weiter. Wir einigten uns auf einen die Tour abschließenden Halt im Dante in Horneburg.
Kurz hinter Lamstedt wartete dann noch ein kleines optisches Schmankerl auf uns. Der Bullenberg in Nindorf. Eine fantastische Sicht über das Ostetal trotz der doch etwas trüben Bedingungen bot sich uns oben auf einer der Aussichtsflächen angekommen.
Danach erst mal eine schöne Abfahrt auf einer langen Geraden 😉 rüber zur Ostefähre Brobergen. Wir ließen es uns nicht nehmen, am Broberger Roland ein weiteres Gruppenfoto zu machen. Dabei half uns ein Hanomag-Fan, der sich mit vielen seiner Mitstreiter mit Zugmaschine und Anhänger am Osteufer zu einer „Fährpause“ versammelt hatte. Ich habe sechs Zugmaschinen gezählt.
So, nun wurde es aber auch Zeit, sich weiter der Heimat zu nähern. Über Brobergen, Heinbokel, Schwinge und Fredenbeck fuhren wir auf direktestem Weg Richtung Horneburg. In Horneburg angekommen steuerten wir das Dante an. Dort versorgten wir uns mit den notwendigsten Grundnahrungsmitteln des Radfahrers. Pizza, Weizenbier und koffeinhaltigen, Warm- und Kaltgetränken.
Derart gestärkt fuhren wir die letzten Kilometer gegen den Wind in einer verkleinerten Gruppe rüber nach Mittelnkirchen. Michael und Lorne waren ja schon quasi zu Hause. In Mittelnkirchen spalteten wir uns weiter auf. Ein kurzer Abschiedsgruß im Fahren, für mehr war ich mittlerweile zu müde. Am Rathaus in Steinkirchen trennte sich auch Bernd K. von mir und ich war dann drei Minuten später wieder vor meiner Haustür angekommen. Knapp 133 km standen auf der Uhr. Die Oberschenkel brannten und fühlten sich an wie Blei. Zumindest bis zur wohlverdienten Dusche. 😉
Eine schöne Tour mit einigen neuen oder auch selten befahrenen Abschnitten und Aussichtspunkten lag hinter mir. Ich bedanke mich im Namen aller Teilnehmer für die Ausarbeitung und den Windschatten. 🙂
PS: Auch wenn der Titel des Beitrages „Saisonabschlusstour“ lautet, so hoffen wir doch alle das uns das Wetter der kommenden Monate noch einige schöne Touren ermöglichen wird. So long Radsportfreunde.